Kartoffelernte auf dem Biolandhof Ellenberg

Unsere Kartoffelernte ist abgeschlossen. Vier Personen standen im Staub hinten auf unserem Roder und haben die Kartoffeln vorsortiert und die reichlich vorhandenen Steine und Erdklumpen entfernt. Mittlerweile sind sie alle in Großkisten in unserem Lager in Barum und werden täglich sortiert und abgesackt.

Die Hitzewelle im Sommer haben die Kartoffelpflanzen tapfer durchgestanden. Der Ertrag ist zwar etwas geringer gegenüber den letzten beiden Jahren, aber die Knollen sind ausreichend gewachsen und haben eine sehr gute Qualität.

Im Mai und Juni waren die Knollen von einem erheblichen Regendefizit betroffen. Durch eine intensive Bewässerung konnten wir einen durchschnittlichen Ertrag erzielen. Anfang Juli wurde in unserer Region die Auswirkungen der Trockenheit dank der großen Niederschlagsmengen stark abgemildert. Einige Tage später stiegen dann die Temperaturen und es folgte eine längere Hitzewelle mit Höchsttemperaturen über 30 Grad Celsius. Durch die nasse Witterung im Juli, die wir für andere Kulturen auch dringend benötigten, konnte sich allerdings die Krautfäule schnell verbreiten. Danach folgte wieder eine längere Trockenperiode, die bis heute anhält.


Früher Beginn der Ernte

Durch den frühen Verlauf der Krautfäule bzw. dem Absterben des Krautes wurden die ersten Bestände bereits Anfang August erntereif. Die Kartoffeln haben wir dann auch zügig geerntet, denn im Boden sind sie Drahtwurm, Rhizoctonia und Co. ausgesetzt. Außerdem nimmt bei sehr warmen Temperaturen im Boden die Keimruhe der Knollen ab, d.h. die Langzeitlagerfähigkeit wird geringer. Die Kartoffeln sind besser bei ca. 10°C im Kartoffellager (später bei 4-6°C) aufgehoben als bei Temperaturen von über 30°C im Damm.

In diesem Jahr erfreuen wir uns besonders über unseren eigens gezüchtete Sorte Heidemarie. Sie fühlte sich im lockeren warmen Boden wohl, mit etwas Wasser und ausreichend Nährstoffen brachte sie einen guten Ertrag ein. Ihre gute Krautfäuleresistenz ließ sie länger wachsen und sie hat einen besonders aromatischen Geschmack aus diesem Jahrgang.

Auch die Zwischenfrüchte Ölrettich und Klee haben wir bereits nach der Weizenernte in dem vegetationslosen Zeitraum gedrillt. Zwischenfrüchte und verbleibende Pflanzenreste versorgen unsere Böden mit organischer Substanz und tragen außerdem zum Umwelt-, Boden- und Gewässerschutz bei. Sie verhindern den Nährstoffaustrag und Bodenerosion. Doch auch hier benötigen wir dringend einen ordentlichen Landregen, damit der Boden mit Wasser gesättigt wird und auch das Grundwasser aufgestockt wird. Wir sind also gespannt wann der erste große Herbstregen bei uns ankommt.

vom: 19.09.2020