Unsere Streuobstwiese

Sie meinen wir hätten nur Kartoffeläcker? Weit gefehlt! Zu jeder Jahreszeit erfreuen wir uns an unserer eigenen Streuobstwiese, die schon lange zum Hof gehört und von wunderschönen, jetzt in Blüte stehenden urigen Apfel- und Birnbäumen bewohnt wird. Doch nicht allein von ihnen: in allen Etagen summt und wimmelt es nur so von Leben in einer Vielfalt, die heutzutage ihresgleichen suchen muss.

Die Streuobstwiese heißt so wegen ihrer weit verstreuten Hochstamm-Bäume, mehrere verschiedene Arten, Sorten und Altersstufen gemischt. Schon das allein bedeutet Vielfalt: Jede Art und jede Sorte wächst, treibt, blüht, fruchtet unterschiedlich und zum Schluss das Herbstlaub ebenfalls. Ein Zeitlupen-Feuerwerk an Farben, Formen und Düften über das Jahr! Das schönste allerdings ist die Zeit der Blüte.


Vielfalt an Sorten: Jede Streuobstwiese ist anders

Sie ist ein einzigartiges Biotop und wertvolles Reservoir einmaliger Lokalsorten, angepasst an die jeweiligen Gegebenheiten. Über 3000 Apfelsorten gibt es (noch) in Mitteleuropa, nur 60 im Handel. Handelssorten sind auf äußerliche Schönheit und Größe sowie Transport- und Lagerfähigkeit hin gezüchtet, alte regionale Kultursorten dagegen auf besten Geschmack und für welche Verarbeitung sie besonders geeignet sind. Sie legen keine tausende Kilometer zurück oder harren viele Monate in klimatisierten Lagerhallen mit kontrollierter Gaszusammensetzung aus.


Unser Nutzen: Vielfalt

Gerade Äpfel verwenden wir so universell wie kaum ein anderes Obst. Und jede Nutzung hat ihre idealen regionalen Sorten, die Sie wieder neu entdecken können: als Tafel-, Koch-, Brat-, Back- und Dörrobst, Wein, Essig, Saft, Most, Obstbrand, Gelee, Marmelade, Kompott ... Artenvielfalt eben. Menschen entwickeln zunehmend Allergien gegenüber den stereotypen Handelssorten, etliche alte Obstsorten werden viel besser vertragen. Übrigens können auch Walnussbäume auf einer Streuobstwiese stehen. Honigbienen sind besonders eng mit der Obst-Blüte verbunden, ihr Honig ein Produkt von Obstwiesen. Die Krautschicht mit hoher Artenvielfalt wird unterschiedlich genutzt: als Weide, als Futterwiese oder als Acker, je nach Region. Und vergessen wir nicht das wertvolle Holz von Nuss-, Birn- oder Kirschbaum.


Obst von der Streuobstwiese ist meist Bio-Obst

Der große Abstand (ca. zehn Meter) zueinander gibt den Bäumen und dem "Erdgeschoss" genügend Raum, Licht und Nährstoffe, dass sie ohne zusätzliche Mittel gedeihen. Obst und Grünfutter oder Heu von Streuobstwiesen werden auch heutzutage weder mit Pestiziden gespritzt noch künstlich gedüngt. Schon allein deshalb, weil die alten Sorten sehr robust und widerstandsfähig sind, sie wurden schließlich vor Langem für die jeweilige Region gezüchtet.


Artenvielfalt: über 5000 Arten

Die Flächen sind eher nährstoffarm, viele verschiedene Pflanzenarten haben so eine Chance, keine wird bevorzugt. Förderlich für Artenvielfalt ist auch die starke kleinräumige Gliederung. Es finden sich häufig bunte Glatthaferwiesen mit Wiesenlabkraut, -storchschnabel und -glockenblume oder Hornklee und Herbstzeitlose. Wertvollste Lebensräume für Tiere sind Hohlräume und Risse alter Bäume sowie Totholz. Besucher der Blüte wie Mauerbiene, Hummeln, Admiral, Kleiner Fuchs, Schachbrett und Schwalbenschwanz leben hier ebenso wie viele andere Gliedertiere. Ihnen folgen Amphibien (Laubfrosch, Erdkröte), Reptilien (Waldeidechse, Blindschleiche) und viele Vogelarten, darunter Steinkauz, Wendehals, Grün- und Grauspecht, Neuntöter und Pirol. Schließlich die Säugetiere: Siebenschläfer, Fledermäuse und Mauswiesel zum Beispiel. Diese Artenvielfalt ist rar unter unseren Lebensräumen.


Streuobstwiesen: gefährdetes altes Kulturgut

Streuobstbau erfordert viel idealistische Handarbeit, regelmäßige Pflege ist ein Muss. Die Erträge sind vergleichsweise gering, letztlich rentiert sich die Kultur immer weniger. Rund 70 Prozent der ursprünglichen Streuobstflächen sind uns bis heute verloren gegangen, großenteils sogar prämiengefördert zugunsten profitableren Plantagenanbaus. Engagierte Streuobstbauern können den Aufwand rechtfertigen, wenn Sie mithelfen: Suchen Sie gezielt nach Streuobstprodukten und alten Obstsorten aus Ihrer Region, fragen Sie danach auf Märkten, bei Keltereien, Mostereien. Das Obst kostet etwas mehr Geld und bietet dafür Vielfalt und ein Vielfaches an Nutzen: herrliche Blüte, gesunde Nahrungsmittel, Erhalt regionaler Kultur und einen der letzten Tummelplätze für Flora und Fauna.


vom: 03.05.2019

Vielfalt

Von den über 100 unterschiedlichen Kartoffelsorten, die auf dem Hof Ellenberg angebaut werden, kommen dieses Jahr 26 Speise-Sorten in den Verkauf. Weitere 14 Pflanz-Sorten werden zu gekauft und sind ab Januar verfügbar. Auf der ganzen Welt ist die Kartoffel ein wichtiges Nahrungsmittel: Sie wachsen fast überall auf unserer Erde, sind nahrhaft und schmecken gut.

Süßkartoffeln

In diesem Jahr haben wir uns mal an etwas ganz besonderem versucht. Wir haben auf unserem Acker einige Süßkartoffelpflanzen ausgepflanzt. Die aus Südamerika stammende Süßkartoffel (auch "Batate" genannt) wird seit über 2.000 Jahren angebaut. Ihr Anbau ist leider nicht so einfach.

Fruchtfolge

Die zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Kulturpflanzen auf einem Feld bezeichnet man als Fruchtfolge. Die an den Standort angepasste Fruchtfolge ist Voraussetzung zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Dadurch wird der Krankheits-, Schädlings- und Unkrautdruck reduziert und der Erschöpfung der Nährstoffe im Boden vorgebeugt.

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Alles, was Sie zum Thema Süßkartoffel wissen sollten. Die vor allem in den wärmeren Regionen der Erde verbreitete Süßkartoffel erobert zunehmend die deutschen Haushalte. Der nachfolgende Beitrag vermittelt Ihnen Wissenswertes rund um die Frucht und beantwortet Fragen zur Lagerung der Süßkartoffel.

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Warum wir unser Saatgut von unabhängigen Bio Sämereien kaufen sollten. Für mehr Vielfalt auf dem Teller! Bienenfreundliche Pflanzen säen: Wie können wir unsere Böden bestmöglich nutzen?

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Vom 18. bis 27. Januar 2019 fand wieder die Internationale Grüne Woche (IGW) in Berlin statt. Neben leckeren Kostproben von Biobauernhöfen, erlesene Weine von Biowinzerinnen und -winzern und raffinierte Snacks von BIO-Spitzenköchen, gab es auch Mini-Workshops für große und kleine Besucher.

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Die Biene ist sehr nützlich: Sie produziert Honig und ist unverzichtbar für die Blütenbestäubung. Mit einfachen Tipps und Tricks können Sie die fleißigen Helfer unterstützen, beispielsweise durch die Auswahl passender Pflanzen und Blumen in Ihrem Garten.

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